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Freigelände

Ein Stück Lederfabrik unter freiem Himmel

 

Auch das Freigelände ist Bestandteil der Dauerausstellung „Von der Kuh zum Schuh“. 

Es ist jederzeit öffentlich zugänglich, bietet Rad- und Wandertouristen Ruheinseln und mit farbigen Bild-Texttafeln auch ohne Museumsbesuch umfangreiche Informationen zur Gerberei sowie Geschichte der Lederfabrik.

Blick auf das Museum mit Freigelände. Foto: Bahner, Hirschberg

Mit dem Aufstellen der drei Gerberfiguren begann im November 2004 die Gestaltung des Freigeländes, die im Frühjahr ihren 2006 ihren Abschluss fand. 

Die Figuren wurden auf drei Betonstelen der bis dato schmucklosen Giebelseite des Museums vorgeblendet. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt die einstige Nutzung der halbplastischen Figuren als Fassadenfiguren, die 1937 am sogenannten Neuen Bürogebäude ihren Platz zwischen den Fenstern des Chefbüros erhielten. Nahezu vergessen blickten sie mehr als 40 Jahre in Richtung Oberfranken und dienten einem Fensterputzer Mitte der 1980er Jahre als „Fluchthelfer“. Die steinernen Gerber stehen jeweils auf einem Sockel und zeigen Arbeitsszenen aus der Lederproduktion: den Scherer beim Entfleischen der Rindshaut, den Arbeiter mit der Äscherzange sowie einen Arbeiter, der das Firmenwappen „HK“ trägt. Alle drei tragen die typische Bekleidung, eine Lederschürze sowie Holzschuhe mit Stulpen.

Die drei steinernen Gerber. Foto: Bahner, Hirschberg

Zum Freigelände gehören ein originales Gerbfass sowie die Nachbildung einer Gerbgrube. Im 12 Kubikmeter fassenden Gerbfass wurde Oberleder mit Chromsalzen gegerbt. Die Gerbgrube steht stellvertretend für die einst 3.000 Gerbgruben in denen mit pflanzlichen Gerbstoffen Sohlenleder gegerbt wurde. Beide Exponate erhielten zum Schutz von Witterungseinflüssen eine der Industriearchitektur nachempfundene Dachkonstruktion. Um einen Eindruck über die einstige Größe der Lederfabrik zu gewinnen, wurde eine zwei mal vier Meter große Bildtafel aufgestellt, die den Industriekomplex um 1930 zeigt. 

Eine Lore auf Schienen verweist auf den innerbetrieblichen Transport, durch das abschüssige Werksgelände. Der Besucher betritt von der Gerberstrasse aus kommend das Freigelände durch einen Torbogen, der einen Hirschkopf sowie ein Gerberwappen trägt. Beide Plastiken zierten den sogenannten Bahnendbau mit Uhrturm und Tunnel, ein weithin sichtbares Wahrzeichen der Lederfabrik, das 1994 auch dem Abrissbagger zum Opfer fiel.

Nachbildung des Tunnels mit Original-Gerberwappen. Foto: Bahner, Hirschberg

Das parkähnlich angelegte Freigelände bietet perspektivisch weitere Flächen für Objekte. Auch die noch kleinen Bäume wachsen zu Exponaten heran und erhalten später als „Gerberwald“ Beschriftungen: So wurden beispielsweise aus dem Holz und den Rinden von Eichen und Kastanien wichtige pflanzliche Gerbstoffe gewonnen.      

Auch das Museumsgebäude selbst ist Bestandteil des Freigeländes und entsprechend beschildert. Im Sommer 2004 wurde die Fassade mit Mitteln der Städtebauförderung saniert. Dabei wählte man zwei Farben, um zu zeigen, dass der Museumsbau ursprünglich aus zwei separaten Gebäuden, dem sogenannten von Koch’schen und dem Dr. Jäger’schen Haus bestand. Das heutige Museumsgebäude wurde 1995 auf den Bauzustand um 1830 zurückgebaut. Das bedeutete den Abriss von An- und Zwischenbauten; Zimmertüren wurden nun zu Außentüren. In diesem Zusammenhang fanden die Tür des abgerissenen Wannenbades und die Haustür einer Gerberei aus der Brauhausgasse 1 eine neue Bestimmung.

Kontakt

Museum für Gerberei - und Stadtgeschichte Hirschberg

Saalgasse 2 (Standort)
Marktstraße 2 (Postanschrift)
07927 Hirschberg/ Saale

 Telefon: 036644 43020

Fax: 036644 43022

Email:
info@museum-hirschberg.de

Web:
www.instagram.com/
Museum.hirschberg/

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